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26. April 2024 / Ralf Koss

EreignisReich – Der Newsletter mit Kulturterminen für Duisburg Nord im Mai

Die achte Ausgabe von EreignisReich steht online. Zahlreiche Kulturveranstaltungen im Mai laden euch in den Norden Duisburgs ein. Besonders erwähnenswert in diesem Monat ist das Fußballliteratur-Festival Nachspielzeit, das vom 27. Mai bis 12. Juni in Ruhrort stattfindet. Ein Highlight des Duisburger Kulturjahres.


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19. April 2024 / Ralf Koss

Zwar ging die Welt davon nicht unter – Zum Gedenken an den 8. Mai 1945

Quelle: Stadtarchiv Duisburg

Erinnerungskultur – das ist nicht das Abarbeiten von Pflichtveranstaltungen. Schon vor vier Jahren habe ich mit einem vielstimmigen Hörstück neue Formen des Erinnerns versucht. In diesem Jahr lade ich Gäste ein, aus ihren Texten über Krieg und Frieden zu lesen. Ich selbst werde auch aus meinen Werken lesen.
Die Programmankündigung:

Welche Bedeutung dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland gegeben wird, bestimmt die Debatten über Kriege der Gegenwart. Ob der 8. Mai als Tag der Befreiung oder Niederlage gewertet wird, hat Folgen für politisches Handeln. Das zeigt sich in Diskussionen um den Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Historische Wahrheiten über die nationalsozialistische Diktatur und den Zweiten Weltkrieg spielen dann oft keine Rolle oder werden gar bestritten.

Mit einer mehrstimmigen Lesung erinnern wir an das Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Texte enthüllen das Ringen um die Bedeutung des 8. Mai für die Politik der Gegenwart. Erinnerungen von älteren Duisburgern zeigen die Wirklichkeit der Stadt zum Kriegsende hin. Dass jene Generation ihre Kriegstraumata weitergab, beschreiben die „Kriegsenkel“. Ralf Koss begrüßt Gäste mit ihren Texten und liest aus eigenen Werken.

HANDVERLESEN extra | Zwar ging die Welt davon nicht unter
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19 Uhr
Das PLUS am Neumarkt, Neumarkt 19, 47119 Duisburg-Ruhrort
Eintritt frei(willig) – Hutveranstaltung

3. April 2024 / Ralf Koss

EreignisReich – Der Newsletter mit Kulturterminen für Duisburg Nord im April

Die siebte Ausgabe von EreignisReich steht online. Zahlreiche Kulturveranstaltungen im April laden euch in den Norden Duisburgs ein. Gerade das Kreativquartier Ruhrort erwies sich während der Duisburger Akzente als ein besonderer Ort für Kultur in der Stadt. Das zeigt auch wieder dieser Monat. Eine lange abwesender Kulturort ist wieder da. Das Bolleke, in Meiderich an der Stadtgrenze zu Oberhausen, hat ein regelmäßiges Monatsprogramm mit Konzerten und einigem anderen.

Diesem Newsletter ist außerdem eine Leseliste beigefügt. Sie umfasst jene literarischen Werke, aus denen ich Ausschnitte gelesen habe bei meinem Vortrag zu Familienbildern in der Ruhrgebietsliteratur zwischen 1900 und jüngster Vergangenheit.


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22. März 2024 / Ralf Koss

Fakir Baykurts Duisburg-Trilogie im Literaturhaus Oberhausen

2011 erschien „Halbes Brot“, der erste übersetzte Roman von dreien, in denen Fakir Baykurt (1929 – 1999) vor der Lebenswelt Duisburgs in den 1980er Jahren erzählte.

„Vater Rhein“ und „Hochöfen“, seine zwei weiteren  Duisburg-Romane erschienen auf deutsch erst im Herbst 2022. Wer türkisch sprach, wusste schon lange, welch bedeutsame Ruhrgebietsliteratur Fakir Baykurt geschrieben hatte. Endlich konnte auch ein nur des Deutschen mächtige Lesepublikum sich ein Bild machen.

Am nächsten Mittwoch, den 27. März, 19 Uhr, spreche ich im Rahmen des Literarischen Treffs vom Literaturhaus Oberhausen Fakir Baykurts Duisburg-Trilogie mit den Gästen vor allem über Fakir Baykurts dritten Roman „Halbes Brot“. Ich werde aus dem Roman lesen. Über Fakir Baykurts Leben wird ebenso etwas zu erfahren sein wie über die 1980er Jahre.

Fakir Baykurt lebte von 1979 an in Duisburg. Schon bald wirkte er durch seine literarische Arbeit und sein vielfältiges kulturelles Engagement sowohl in die türkische Comunitiy als auch in die Mehrheitsgesellschaft Duisburgs hinein. Seine Romane gehören in den Kanon einer Literatur des Ruhrgebiets.

Fakir Baykurt – Die Duisburg-Trilogie
Ort: Literaturhaus Oberhausen im Gdanska Theater, Gutenbergstr. 8, Oberhausen
Zeit: 19 Uhr
Eintritt frei

18. März 2024 / Ralf Koss

Das Stadion als Lesebühne

In der Woche vor seinen Heimspielen wirbt der MSV Duisburg mit kurzen Videoclips um Zuschauer. Meist bestehen sie aus Szenen mit Torerfolg aus dem Heimspiel davor, unterlegt mit dem Livekommentar von ZebraFM-Reportern. Vor dem Heimspiel gegen Saarbrücken warb der MSV mit einem Clip, für den ich mein Fußballgedicht „Angewandte Relativitätstheorie“ eingesprochen hatte.

Nach der Niederlage am Wochenende zuvor dachte ich, das ist ein mutiger Versuch. Ich vermutete, nur ein kleiner Teil der MSV- Anhänger sind offen für solche Begegnungen von Kultur und Fußball, besonders dann wenn die Grundstimmung durch einen Misserfolg getrübt ist. Die Resonanz war aber vor allem positiv. Vereinzelte Kommentare hielten Clip für eine unangemessene PR-Aktion. Beifall gab es für den Text. Ich selbst würde nicht meckern, wenn meine Gedichte öfter eine derartige Bebilderung erhielten und ein neues künstlerisches Gesamtauswerk entstände.

8. März 2024 / Ralf Koss

Heinrich Kämpchen zum Weltfrauentag

Als ich gerade letzte Absätze meinem Vortrag über Familienwelten in Ruhrgebietsromanen hinzufügte, fiel mir auf, ich rezitiere zu Beginn ein Gedicht, das auch ein Tagesgedicht zum heutigen Weltfrauentags sein könnte. Der Arbeiterdichter Heinrich Kämpchen hat es geschrieben und 1909 veröffentlicht. Leicht erkennbar wird die emanzipatorische Botschaft von den sozialen Strukturen seinerzeit im Zaum gehalten. Vorstellungen von grundsätzlich umwälzenden Verhältnissen der Geschlechter gibt es hier nicht. Kämpchens Anliegen führt dennoch über die Normalität der Lebenslagen für Arbeiter im Deutschen Kaiserreich weit hinaus.

Die Frau

Wer eine Frau hat, die’s versteht,
Das Recht von Lug und Trug zu scheiden,
Die mit dem Manne kämpft und geht,
O wohl ihm, er ist zu beneiden!

Sie wandeln einig Hand in Hand,
In ihrem Hause wohnt der Frieden,
Doch wen’gen nur von uns’rem Stand
Ist solches hohe Glück beschieden.

Warum? Die Frau trifft keine Schuld,
Sie war die stets Zurückgesetzte,
Und mußte harren in Geduld,
Wenn sich der Mann am Wissen letzte.

Für sie war nur der Herd, der Topf
Und all’ die kleinen Alltagssorgen,
Was Wunder, wenn da ihrem Kopf
Der Lauf der Dinge blieb verborgen.

Und wenn sie frug, wie oft ward rauh
Die Antwort ihr zurückgegeben:
Schweig still, du bist zu wenig schlau
Und kannst nicht fassen unser Streben!

O bitter rächt sich solches Wort
Gar oft an dem, der es gesprochen,
Nicht frägt die Frau den Mann hinfort,
Doch ihr Vertrauen ist gebrochen.

Bei andern sucht sie Trost und Rat,
Sie selber ist nicht willenskräftig,
Und falsche „Eckarts“ sä’n die Saat
Des Aberwitzes dann geschäftig.

Die schießt ins Korn – gedüngt, gepflegt –
Mit Macht, wir sehn’s in solchen Fällen,
Bis hundertarmig es sich regt,
Dem Mann die Arbeit zu vergällen. –

Zu spät, zu spät sieht er dann ein,
Was er gefehlt und unterlassen:
Sie, die ihm Stütze könnte sein,
Muß, wahnverblendet, ihn nun hassen. –

Ihr aber, die ihr seid bemüht,
Um euren Klassenstand zu heben,
Seht, daß ihr euch die Frau erzieht
Zur Helferin an eurem Streben.

Gebt ihr die Zeitung in die Hand
Und Bücher, hat sie Lust zum Lesen,
Ihr wißt, man bildet den Verstand
Nicht sonderlich mit Topf und Besen. –

Und wenn sie nicht sogleich erfaßt,
Und macht das Lernen ihr Beschwerde,
So teilt mit eurer Frau die Last,
Damit sie euch Gehilfin werde. –

8. März 2024 / Ralf Koss

Über Familienwelten in Ruhrgebietsromanen – Vortrag Duisburger Akzente

Weiter geht’s mit dem Akzente-Programm. Nach der Lesung ist vor dem Vortrag am kommenden Montag, den 11.3., um 18 Uhr im Ausstellungsraum der Stadtarchäologie, Lösorter Straße 129, Meiderich, Landschaftspark. Ich stelle vor, was in Ruhrgebietsromanen von den 1930er Jahren bis in die jüngste Vergangenheit über die Lebenswelt von hier lebenden Familien erzählt wird. Mit entsprechenden Textproben von Autoren wie Erik Reger über Ralf Rothmann bis hin zu Frank Goosen, inklusive biografischem und historischem Drumherum.

6. März 2024 / Ralf Koss

Das Leben und sich selbst erträglich trinken – Lesung Duisburger Akzente

Morgen, am Donnerstag, um 19 Uhr findet meine Akzente-Lesung vom letzten Jahr eine Fortsetzung. Noch ist der Roman zu den Auswirkungen vom Alkoholismus in einer Familie nicht fertig. Die Lesung ist also wieder zugleich ein Blick in die Romanwerkstatt. Das Ganze findet im Ruhrorter Plus am Neumarkt statt.

25. Januar 2024 / Ralf Koss

EreignisReich – Der Newsletter mit Kulturterminen für Duisburg Nord im Februar

Die fünfte Ausgabe von EreignisReich steht online. Der Karnevalsmonat bringt neben dem Straßenkarneval als Höhepunkt der Session auch zahlreiche Kulturveranstaltungen anderen Zuschnitts. Unser besonderes Augenmerk gilt in diesem Monat dem Kreativquartier Ruhrort. Zwar spreche ich in dem Fall pro domo, weil ich im Plus am Neumarkt ja die Handverlesen-Reihe zusammen mit Heiner Heseding organisiere, aber die Nachricht über die bewilligte Landesförderung war großartig. Nun gibt es eine solide Finanzierung für vielfältige, hochkarätige Kultur in Ruhrort in diesem Jahr. Habt ein Auge drauf und kommet zuhauf.

Maxi Maria Platz, Jonathan Bodenstein und ich sind der Ansicht, Kultur nördlich der Ruhr braucht mehr Sichtbarkeit. Teilt unseren monatlichen, kostenlosen Newsletter mit Kulturtipps für den Duisburger Norden. Unterstützt die ehrenamtliche Arbeit, abonniert und erzählt weiter.

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5. Januar 2024 / Ralf Koss

Lesung in München am 19. Januar

Wenn der MSV Duisburg beim TSV 1860 München antritt, bin ich am Freitag vor dem Spieltag im Balan mit einem gemischten Programm zu Gast. Mit der MSV Duisburg Fußballfibel bringe ich den Münchnern den MSV und das Ruhrgebiet näher. Ich habe aber auch Prosa und Lyrik aus meinem Bühnenprogramm zum Glück im Fußball im Gepäck. Ein Spaß für beide Fanlager soll der Abend werden.

Bundesliga, ich komm‘ aus dir
Geschichten aus dem Leben eines Fans –
Ort: Das Balan, Balanstraße 21, München-Haidhausen
Zeit: 19. Januar 2024, 19.02 Uhr
Eintritt frei

Bundesliga, ich komm‘ aus dir“ – Geschichten aus einem Leben als Fan

Komik, Freundschaft, Glück, Begeisterung. Was Ralf Koss von Fußballspielen, Auswärtsfahrten und verloren geglaubten Spielen erzählt, stößt bei Fans aller Vereine eigene Erinnerungen an. Dem Glück kommt er dabei auf die Spur. Er erkennt es als Zufall im Spiel, der zum Siegtor führt. Mal begegnet er ihm in den überschwänglichen Gefühlen der Zuschauer auf den Rängen. Dann wiederum entsteht es beim Singen von Stadionhymnen und Vereinsliedern. In seinem Bühnenprogramm „Bundesliga, ich komm‘ aus dir“ wird die Bedeutung des Fußballs im Ruhrgebiet ebenso deutlich wie die Sehnsucht von Vierten Offiziellen nach persönlichem Glück durch wahre Bestimmung. Oft ist die Komik bei dieser Glückssuche nur einen Spielzug entfernt. Wie im Stadion spielen Vereinshymnen und Fangesänge zum Mitsingen eine besondere Rolle. Seine Erlebnisse und Erinnerungen geben dem Fußball und dem Ruhrgebiet Kontur. Ein Programm wie ein Fußballspiel. Denn nach dem Anpfiff ist immer alles möglich.

Ralf Koss erfuhr schon als Kind bei Verwandtenbesuchen, wie wichtig Geschichten über den MSV Duisburg für eine lebhafte Unterhaltung sind. Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist schreibt unter dem Pseudonym Kees Jaratz seit 15 Jahren den renommmierten Zebrastreifenblog. Neben seiner literarischen Arbeit beschäftigt er sich in Sachbüchern, Vorträgen und Bühnenprogrammen mit Kultur und Geschichte des Ruhrgebiets.